Data sein kleiner Spock (und andere Vulkanier)

(C) Felix Herzog

Die Geschichte der Vulkanier ist eine Geschichte voller Missverständnisse…

Wir unterhalten uns in dieser Folge die StarTrek-Aliens der ersten Stunde, die Vulkanier. Und zwar reden wir Vulkanier im Allgemeinen, ihre Bräuche, ihre Eigenheiten, ihre Widersprüche, ihre fragwürdigen Paarungsrituale – wie auch über Vulkanier im Speziellen.
Im Speziellen haben wir uns eine ganz besondere Folge ausgesucht, um einen ganz besonderen Vulkanier zu betrachten, den StarTrek-Alien der ersten Stunde schlechthin:

Star Trek – The Animated Series “Yesteryear / Das Zeitportal”

Letzten Endes reden wir dann doch viel weniger über Spock und mehr über alle anderen Vulkanier, macht aber auch nichts. Die geben ja auch schon genug her, und wenn wir uns dann noch ausgiebig über Spock unterhalten hätten, wäre aus einer zweistündigen leicht mal eine zehnstündige Folge geworden.

Data seine (Vulkanier-)Episoden / -Filme (aus diesem Cast):

  • Yesteryear / Das Zeitportal / Die Täuschung (TAS)
  • City on the Edge of Forever / Griff in die Geschichte (TOS)
  • The Forge / Der Anschlag – Awakening / Zeit des Erwachens – Kir’Shara (ENT)
  • Amok Time / Pon Farr / Weltraumfieber (TOS)
  • Blood Fever / Pon Farr (VOY)
  • Fallen Hero / Gefallene Heldin (ENT)
  • More Tribbles, More Troubles / Mehr Trouble mit Tribbles / Invasion der Wollmöpse (TAS)
  • Star Trek – First Contact / Star Trek – Der erste Kontakt
  • Fusion / Die Verschmelzung (ENT)
  • Sarek / Botschafter Sarek (TNG)
  • Star Trek – The Motion Picture
  • Journey to Babel / Reise nach Babel (TOS)
  • Star Trek III – The Search for Spock

Data sein Bücherregal:

Star Trek Deep Space Nine – Die Realisierung einer Idee von Judith Reeves-Stevens

Data seine Links:

(C) Loewe / CBS / Paramount

16 Antworten auf „Data sein kleiner Spock (und andere Vulkanier)“

  1. Hallo ihr Spitzohren! 😉

    Tanja, hattest du nicht vor kurzem Geburtstag? Herzlichen Glückwunsch nachträglich! 🙂

    Eure Diskussion hat mir gefallen. Bevor ich darauf eingehe, stelle ich eine grundsätzliche Frage zu Star Trek. Vor längerer Zeit hatte ich mir auf YouTube ein Video angeschaut, in dem der Uploader über die verschiedenen Spezies in Star Trek sprach und dabei eine spannende These aufstellte. Er ging auf Charaktere ein, deren Eltern unterschiedlichen Völkern angehören, z.B. Ziyal (Vater Cardassianer, Mutter Bajoranerin), B’Elanna (Vater Mensch, Mutter Klingonin) und eben auch Spock (Vater Vulkanier, Mutter Mensch). Danach ging es um die Frage, wie man eine Spezies definiert. Eine häufig benutzte Definition dieses Begriffes lautet:
    Eine Spezies ist die größte Gruppe von Organismen, in der sich zwei beliebige Individuen mit passenden Geschlechtern oder Kreuzungstypen fortpflanzen und so gesunde, lebensfähige und fortpflanzungsfähige Nachkommen hervorbringen können.
    Wenn man diese Definition auf Star Trek anwendet, dann sind “Spezies” wie Menschen, Vulkanier, Betazoiden, Klingonen, Romulaner und Ktarianer in Wirklichkeit ein und dieselbe Spezies, weil sie sich paaren und gesunde Kinder haben können. Genau das war auch die These des YouTubers, die ich durchaus plausibel finde. In der TNG-Folge “The Chase / Das fehlende Fragment” erfahren wir, dass alle humanoiden “Spezies” denselben Ursprung haben. Demnach hätten sie sich danach in unterschiedliche Richtungen entwickelt. Ich frage mich darum, ob man überhaupt von verschiedenen Spezies sprechen sollte. Vielleicht wäre der Begriff “Volk” hier besser geeignet.

    Ich habe als Kind mehrere Zeichentrickserien von Filmation gesehen, u.a. “He-Man” und “Ghostbusters”. An TAS erinnere ich mich auch noch und ich mochte die Serie allein schon, weil sie mir neue Geschichten mit der TOS-Crew zeigte. Ich finde, die Charaktere sehen sich grundsätzlich ziemlich ähnlich. Unterscheiden konnte ich sie durch die verschiedenfarbigen Uniformen und die Stimmen.

    In DS9 gibt es die Episode “Take Me Out to the Holosuite / Wettkampf in der Holosuite”, in der Sisko mit seiner Crew ein Baseballspiel gegen die Besatzung des Sternenflottenraumschiffs USS T’Kumbra bestreitet. Die Crew der T’Kumbra besteht ausschließlich aus Vulkaniern. In einer Szene (Ich weiß nicht, ob es in dieser Folge oder in einer anderen) wird gesagt, die Körperkraft eines Vulkaniers wäre vier Mal so groß wie die eines Menschen. Glauben kann ich das aber aus zwei Gründen nicht: erstens müsste man den Vulkaniern ihre Muskelmasse ansehen, was nicht der Fall ist; zweitens müssten sie einen viel höheren Energiebedarf haben, denn irgendwo muss diese Kraft ja herkommen. Enthält ihre Nahrung viel Energie, um die Muskeln zu versorgen und diese Kraft zu entwickeln? Das kriegen wir in den Serien und Filmen zumindest nicht erklärt. Wenn die viel größere Körperkraft der Vulkanier aber nur ein Klischee oder ein Mythos ist, dann sollte man doch innerhalb von Jahrhunderten dahinter gekommen sein! Insgesamt finde ich diese ganze Sache ziemlich unglaubwürdig.

    LL&P 🖖 👋

    Michael

    1. Interessanter Gedanke zur biologischen Systematik. Macht durchaus Sinn.

      Die Eltern von Mischlings-Hundewelpen (bsp. aus Mops und Dalmatiner) können weitaus größere Unterschiede zueinander aufweisen als Mensch und Vulkanier, und pflanzen sich mühelos weiter fort. Auf der anderen Seite wiederum können sich Pferde und Esel bekanntlich zwar paaren, aber ihre Nachkommen bleiben unfruchtbar.

      Wäre interessant zu wissen, ob Spock Kinder haben kann?
      Im B-Canon zumindest ist das der Fall (im Roman “Sohn der Vergangenheit”), und auch B’Ellana kann ja scheinbar ohne größere Probleme Nachwuchs mit Tom Paris zeugen (oder gab es da medizinische Bedenken?) Aber wenn ich mich richtig erinnere, wird bei ENT angedeutet, dass Nachwuchs zwischen Mensch (Trip) und Vulkanierin (T’Pol) extrem schwierig sein könnte.

      Meine biologischen Kenntnisse sind extrem begrenzt, muss ich zugeben. Aber wenn das alles stimmt, dann würde das zumindest bedeuten, dass nicht nur der überholte Begriff “Rassen”, sondern auch, wie Du sagst, “Spezies” nicht mehr anwendbar ist. “Subspezies” vielleicht… aber “Völker” klingt eigentlich ziemlich gut, finde ich. Das hat was vertrautes.

      1. Hi Felo!

        “Spezies” ist ein biologischer Begriff, “Volk” ist ein soziologischer/politischer Begriff. Biologie hat mit Genetik usw. zu tun, in der Soziologie geht es um die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, um ein Werteverständnis, um Religion, Bräuche, Sprache etc. An meiner Biologie kann ich nichts ändern, aber ich kann mich unabhängig von meiner Herkunft einer Gruppe zugehörig fühlen und mich dafür entscheiden, dort zu leben. Star Trek zeigt uns das ja auch ständig mit Charakteren wie Spock, Burnham, Worf, Odo, Nog u.a. Ein Andorianer, ein Bajoraner, ein Klingone oder ein Ferengi kann genauso Teil der Föderation/Sternenflotte sein wie ein Mensch. Wobei ich Thure hier recht gebe, die Sternenflotte ist sehr Erd-zentriert. Soweit ich weiß, gibt es auf anderen Planeten Ausbildungsstätten der Sternenflotte, aber die stehen nicht auf den Heimatwelten der Mitbegründer der Föderation, nämlich Vulkan und Andoria, sondern irgendwo anders. Hier dürfen die neuen Serien gerne ansetzen und dieses Missverhältnis geraderücken!

        Gibt es eigentlich vulkanische Vulkanologen?

        LL&P
        Michael

      2. Ich bin schon gespannt, wenn ich in ENT dahin komme… da war was mit dem Klonkind von T‘Pol und Trip, erinnere mich aber nicht gut und will mich nicht spoilern. 🙂

        Habe noch mal über den Punkt nachgedacht, dass die Vulkanier vieles mit sich ausmachen und es dennoch wichtig ist, wie die Gesellschaft ihr Verhalten dazu bewertet. Ich denke, dass es keine Eitelkeiten geben kann/sollte, die dazu führen würden, dass man Dinge verschleiert oder beschönigt. Wer mit sich im Reinen, in schöner Distanz zu Emotionen leben will, muss ehrlich mit sich und anderen sein. Sarek sagt, dass es einen Misserfolg geben kann, also nutzen sie diese durchaus zum Reifen. Dass „nur“ Spock nicht versagen soll beim ersten Versuch, zeigt allerdings eine Gesellschaft, die unserer ähnlich ist. Wer herausfällt muss offenbar doppelt so viel geben/arbeiten für vielleicht die gleiche Anerkennung. Oder ist das nur Sarek? Auf jeden Fall bestärkt er diesen Dünkel. Vielleicht will er Spock auch nur motivieren, seiner menschlichen Seite nicht nachzugeben?

        Jetzt habe ich die VOY-Pan Farr-Folge (3.16) nachgeschaut. Hm, ich habe nicht den Eindruck, dass es ein Problem ist, dass man innerhalb der Gesellschaft nicht „aufgeklärt“ ist, wie du sagtest. Ich denke sie wollen die Erfahrungen mit den Hormonen, oder besser dem chemischen Ungleichgewicht, entstehen lassen. Im Alpha Quadrant würde das ja auch gut funktionieren.
        Mit der Übertragung des Pon Farrs stellt sich also auch nicht die Frage der Synchronisation, also müssen die Partner nicht gleich alt oder im selben sieben Jahresrhythmus sein. Hab mich eh schon gefragt, was mit Frauen ist, denn T‘Pol ist da nicht so „limitiert“ wie männliche Vulkanier, die ihre Meditationen einhalten. Und auch jetzt empfinde ich es nicht als bedenklich oder so. Ihre Biologie funktioniert anders und dennoch sind auch wir von der Biologie bestimmt.

        1. Ich sehe das nach wie vor so, wie ich gesagt hatte. Höchstens, dass ich mich mit der Bindung bei der Verlobung im Kindesalter täuschen kann. Da bin ich mir nicht mehr so sicher.

          Und das Fehlen an sexueller Aufklärung sehe ich nicht nur im Delta-Quardanten, also abgeschnitten von der “biologischen” Lösung als Problem. Da allerdings ist es fatal: Vorik, der nicht weiß, wie ihm geschieht, weil ihn niemand aufgeklärt hat, hätte hier, wie gesagt einiges anrichten können. Hätte er sich eine andere Partnerin ausgesucht als die wehrhafte B’Elanna, wäre es mit Sicherheit zu einer Vergewaltigung gekommen.

          Und es ist ja nicht so, dass das komplett unerwartet über alle Beteiligten kam: sowohl Vorik, als auch Tuvok waren sich ihres Problems sehr bewusst: Vulkanier fernab vom Alpha-Quadranten, ohne Möglichkeit einer institutionalisierten Sex-Partnerin, die biologisch dazu gebracht wird, ihren Ehepflichten nachzukommen und die ihnen alle sieben Jahre die benötigte hormonelle Erleichterung zu verschaffen.
          Wären beide nicht so von einer übertrieben prüden vulkanischen Gesellschaft geprägt gewesen, die es ihnen “unmöglich” (mit GROSSEN Anführungszeichen!!) gemacht hat, diese Thema auch nur anzusprechen, hätten sie das Problem vorher in Angriff nehmen können, um eine Eskalation zu vermeiden. Und das hat NICHTS mit Biologie zu tun!

        2. Ja, das sind gesellschaftliche Konventionen, ohne die die Unterhaltung weit geringer ausgefallen wäre. Gerade diese VOY-Folge hatte Fan-Fiction Unterhaltungswert. 😅

        3. Richtig, das hatte ich vergessen. Das war zwar, wenn ich mich richtig erinnere, kein reguläres Pon Farr, sondern irgendwie künstlich durch irgendetwas erzeugt, aber es fand lediglich verfrüht statt, richtig?
          Also scheinen doch auch Vulkanierinnen ihr eigenenes Pon farr zu bekommen und müssen nicht das ihrer Männer teilen. Interessant.

          Dann scheinen Spock und seine Verlobte nicht besonders gut aufeinander synchronisert gewesen zu sein, denn die wirkte definitiv nicht, als ob sie auch im Pon Farr war – zumindest nicht zur gleichen Zeit wie ihr Verlobter. Aber vielleicht war sie ja auch schon auf den Nebenbuhler synchronisiert (falls das geht.)

        4. Genau, T‘Pols Pon Farr war nur verfrüht ausgelöst. Es wäre ja zu vermuten, dass sowohl Frauen als auch Männer sich gegenseitig in ihr PonFarr triggern. Dann wäre die bisherige Zeitangabe etwas ungenau… oder sie folgen doch dem gleichen Rhythmus und es ist nur Frage wer den Anderen zuerst mit reinholt. Ja, oder T‘Pring hat sich auf ihren Auserwählten geeicht. Sie bleiben rätselhaft, da wird halt nicht drüber geredet. 🤷🏻‍♀️😉

  2. Hallo Michael,
    danke für die Glückwünsche. Hast du bei den Panelisten den Livecast gehört? ☺️

    Deine Überlegung finde ich auch schlüssig. Allerdings gibt es viele „Aliens“, mit denen wir recht inkompatibel erscheinen. Energiewesen, Quallenartige, Weltraumwale usw. Das wären dann Angehörige einer anderen Spezies. Schwer eine Trennlinie zu finden und wir möchten oft differenzieren, wenn es um nicht irdische Personen geht. Spricht man auf Vulkan oder Andoria etc. auch von Völkern innerhalb der Planetenbewohner? Oder ist das zu klein gedacht, würde man vielleicht in ST auch nicht mehr von Erdenvölkern sprechen? Tut Chakotay aber, meine ich. Bei PIC zeigten sie uns die Romulaner diverser, da gibt es nun die aus dem Norden und die aus dem Süden – zwei Völker wohl.
    Spannende Konstrukte über sowas nachzudenken… 😀

    Ich meine es hieße die Vulkanier wären dreimal so stark wie Menschen. Ich dachte schon, dass es gezeigt wird. Hm, ich überlege mal, vielleicht hab ich Beispiele.
    Ich finde es schön, dass sie dennoch so „normal“ aussehen und nicht wie Schwarzenegger in seinen hochgepumpten Zeiten. Das macht für mich auch einen Teil ihres Charmes aus.

    LG
    Tanja 😊🖖🏻

    1. Und ich dachte schon, “Volk” wäre so schön unkompliziert. Schon klar, dass das kein biologischer begriff ist, aber wenn jetzt noch Sub-Völker dazu kommen, wird es schwierig. Hmmm…

      Wenn ich es mir recht überlege: ist die Aufteilung in Nord-Romulaner und Süd-Romulaner nicht vielleicht schon wieder so simplifiziert, dass es in punkto Diversität schon fast wieder kontraproduktiv ist? Welches… ääääh… ja, was nun? Also, noch mal: welcher Planet wird denn bitte von nur 2 Völkern bewohnt? (Das ist eins mehr als die meisten Star Trek Planeten… ach, was soll’s!)
      Ich frage mich gerade, ob die Umweltbedingungen, Strahlung vielleicht, auf Romulus bei den Siedlern der… äh, nördlichen(?) Hemisphäre eine Mutation bewirkt haben, die ihnen diese wulstigen Stirnen verpasst haben, während die südlichen Siedler immer noch aussehen wie die Vulkanier, als die sie damals von Vulkan aufgebrochen waren?

      Schade, dass mir das mit der Körperkraft nicht bei der Aufnahme eingefallen war, das hätte ein interessant werden können. Müssen gesteigerte Kräfte, bzw. erhöhte Muskelmasse nicht auch automatisch einher gehen mit, sagen wir mal, aufgetragenen Muskeln? Also wären stärkere Vulkanier, die aber zierlich aussehen und nicht wie Bodybuilder nicht eigentlich ein Fehler?

      Drei mal so stark kommt mir auch ein wenig übertrieben vor. Wenn ich mich noch richtig an den Physikunterricht erinnern kann, kann ein Mensch, respektive Vulkanier (weil für den ja auch die Gesetze der Physik gelten) max. das eigene Gewicht heben. Ein Vulkanier, der drei mal so stark wie ein Mensch ist, müsste demnach auch drei mal so schwer sein!
      Ich weiß nicht, T’Pol sieht mir nicht nach 150 kg aus.

      Das würde außerdem ganz schön die Maximal-Belastung für Turbo-Lifts verfälschen:
      “Maximal 9 Personen oder 3 Vulkanier.”

      1. Naja, wir wissen nichts über die Dichte der Vulkanier. 😉 Gewicht und Volumen kann man erst mit der Dichte sicher ins Verhältnis setzen. Sie haben Organe an anderen Stellen (das Herz wo unsere Leber sitzt), grünes, auf Kupferoxid basierendem Blut, einen Puls bei 242, wobei 300 Schläge/Min. schon wieder bedenklich hoch ist und einen kaum messbaren Blutdruck. Ich würde da nicht so viele menschliche Vergleichsmaßstäbe anlegen.
        😉🖖🏻

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