Jules Vernes “Reise zum Mittelpunkt der Erde” (Verfilmung und Roman)
Jules Verne wird gerne als Vater der Science Fiction bezeichnet.
Das allein könnte schon Grund genug sein, ihn in diesen Science-Fiction-Podcast zu aufzunehmen – nach etwas näherer Betrachtung qualifiziert sich die “Reise zum Mittelpunkt der Erde” allerdings auch so, um als Frühwerk der Science Fiction betrachtet zu werden (aus einer Zeit, lange bevor es diese Literatur-Gattung gab.)
Warum wir uns aber ausgerechnet mit diesem Werk beschäftigen, hat aber eigentlich andere Gründe:
Wir spinnen damit den Roten Faden fort, der mit M*A*S*H begann, uns über Vietnam, Barbarella und andere Knotenpunkte schließlich in die Höhlen des Bronson Canyons geführt hat – wo der Faden endgültig zu zerfasern drohte.
Wir haben uns kurzerhand ein Herz gefasst und uns eine der vielen losen Fasern aus “Robot Monster” gegriffen, die sich zum Weiterspinnen des roten Fadens angeboten hatten: die Slurpasaurier, die sich das B-Movie aus einem anderen Machwerk entliehen hatte. Anschließend haben wir diesen Film einfach links liegen lassen und uns stattdessen ein etwas hochwertigeres Filmwerk ausgesucht, in dem nach der damals beliebten Splurasaurus-Methode furchteinflößende Dinosaurier aus aufgeblasenen Echsen mit aufgeklebten Rückenflossen fabriziert wurden – und schon hatten wir den nächsten Knotenpunkt im Roten Faden:
Die Disney-Verfilmung des Romans “Reise zum Mittelpunkt der Erde” aus dem Jahr 1959.
Data sein Roter Faden:
- M*A*S*H – Der Film (es berichtete: Der Sumpf)
- F**ck the Army & Barbarella (es berichtete: Der Sumpf)
- Galaxina (es berichtete: Der Sumpf)
- Der Schweigende Stern (es berichtete: Data sein Hals)
- Varan the Unbelievable (es berichtete: Der Sumpf)
- Robot Monster (es berichtete: Data sein Hals)
Data seine Links:
- In the Hall of the Mountain King – klassisch von Edward Grieg und metallisch-neu interpretiert von Savatage
- Die H. L. Hunley – eines der frühesten bekannten Unterseeboote
- Das Hörbuch, gelesen von Rufus Beck: Reise zum Mittelpunkt der Erde
- Reise zum Mittelpunkt der Erde (Original US-Trailer – 1959) / © Disney
- Der Kampf der Slurpasaurier aus One Million B.C. (der in Robot Monster wiederverwendet wurde.)
- Heute ausgestorben: Slurpasaurier im Film
- Verstörende Trickfilme, vermeintlich “für Kinder”
- (Echte!) Eiderenten auf Island
- Die Höhlen des Carlsbad Caverns Nationalpark in New Mexiko verhalfen dem Film zu fantastischen Unterwelt-Kulissen
- Wenn Ihr mehr über das Echo erfahren wollt… (mehr, als Ihr von uns lernen könnt.) 😉
- Color Scripts: Wie Farb-Schema-Storyboards im Film funktionieren
- Innenweltkosmos vs. Hohlwelt-Lehre
- Der etwas-zu-große T-Rex aus Doctor Who
- Die berüchtigte Auto-Logikfehler-Szene aus Diamantenfieber
- Enten, Enten, Mord und noch mehr Enten: Die Erwin Düsedieker-Krimis von Thomas Krüger
- Die Disney-Ente, die goldene Eier legt: Million $ Duck
- Definitiv KEINE Disney-Ente: Howard the Duck
- Atlantis West wird nicht sinken! (…Hy Brazil übrigens auch nicht!)
- Batman – Caped Crusader (mit einem korpulenten Alfred!)
Grüße in den Sumpf der Wissenschaft!
„Science Fiction“ gibt es in drei Geschmacksrichtungen: strict, moderate, snuggled. Will man die Frage nach Vater, Mutter, Kind beantworten muss man sich zunächst für eine entscheiden. Doch das führt zu weit und alles wieder nur zu „42“.
Was nun Jules Verne angeht hat er wundervolle Abenteuerromane verfasst, aber auch immer wieder in der Kategorie „richtig falsch“ gepunktet. Randbemerkung: 40 Jahre Taschen Verlag, Sonderausgaben zu Conan Doyle, Verne, Giger, Escher, Bosch … Leider kein „Coffee Table“ Format bei den Malern aber vllt auch was für Unterwegs …
Zurück zu Verne: wie Felo schon sagte hat man „damals“ schon vieles besser gewusst. So hätten die „Ballistiker“ aus „Von der Erde zum Mond“ schon errechnen können dass es so nicht geht. Geschickter in „20.000 Meilen unter den Meeren“: es ist zwar alles „elektrifiziert“, aber der Hauptmaschinenraum wird nur von „Nemo“ betreten der das Geheimnis am Ende mit ins Grab nimmt.
Das bringt mich zu der so fürchte ich heute gängigen Definition von „Science Fiction“: dem „Universum“! In den Universen (lustiger Plural!) von Star Trek, Wars, Gate sind die „Naturgesetze“ grad eben so das sie die beschriebene „Technik“ zulassen.
Egal! Irgendwie mag ich dann doch auch alles und mit meiner „universellen Fernbedienung“ schalte ich hin und her und noch viel weiter!!!
Zu meinen „Entfehlungen“ gehören wie immer „Inspektor Canardo“ von Sokal und „Darkwing Duck“ von Disney …
… so blök ich denn zur guten Nacht, mich selbst hat’s um den Schlaf gebracht … 😀
P.S.: „Alexander Nikopol im 21. Jahrhundert“ von Enki Bilal ist auch verfilmt worden 😉
Comic-EntFehlungen sind immer was feines! Inspector Canardo hat auch schon einen starken Eindruck bei mir hinterlassen gehabt (vom letzten mal, als ich den empfohlen bekommen habe.)
Ich kann mich erinnern, ich hatte früher das Vorschau-Cover oft hinten in anderen (Kinder-)Comics gesehen und mir so alles mögliche vorgestellt, was das wohl sein könnte. …vielleicht ganz gut, dass ich diese Neugier erst als Erwachsener gestillt habe! 😉
Ich habe mich sehr über die Auswahl für eure Filmbesprechung gefreut. Als Kind hatte ich eine TV-Mittschnitt des Films auf VHS und diesen neben 20.000 Meilen unter dem Meer auch tatsächlich oft angeschaut. Schon damals habe ich die Geographie des Films nie verstanden, aber es gab Dinosaurier und Vulkane… also so what.
Zum Genre würde ich sagen, dass der Film eher Steampunk als Science Fiction ist.
Tolle Besprechung!
Steampunk würde ich (in meiner persönlichen gepflegten Ignoranz) aber durchaus auch als eine Form der Science Fiction betrachten. Keine Ahnung, ob das nun die Pulsfrequenzen echter Steampunk-Fans ansteigen lässt, aber mir gefällt diese Einteilung, schon weil ich diese Folge damit guten Gewissens in diesem Podcast einordnen kann.
Und wenn ich an die Nautilus aus der Disney-Verfilmung denke, so finde ich, passt Steampunk wirklich enorm gut!
Danke für den Denkanstoß!
DOMINIK!
Dabei fielte es mir wieder ein: Hans Dominik ist Autor eines Buches das ich schon als Kind hatte, aber aus „Gründen“ z.Zt. nicht finden kann.
Darin beschreibt er wie ein „Entdecker“ ein Fluggerät baut indem er es mit einer strahlenden Substanz bestreicht die „Druck“ ausübt. Mit beweglichen Paddeln kann er es damit vor, zurück und sogar gegen die Schwerkraft bewegen. Oder auch das „Erdschiff“ aus der „Giganto meldet: …“-Reihe von Rolf Ulrici. „seaQuest DSV“ darf man nicht vergessen!
Was will das dumme Schaf jetzt wieder?
Hören wir auf uns selbst zu hofieren indem wir etwas als „Kind seiner Zeit“ entschuldigen! Lest, hört, schaut ALLES! Es sind nicht die Fakten sondern die Ideen die gute Geschichten schreiben!
Mir das gute, Euch das Beste!
P.S.: Klappentext zu „Hans Dominik: Wettflug der Nationen“
„Der Ingenieur und Wissenschaftsjournalist Hans Dominik war ein Pionier seiner Zunft: 1872 in Deutschland geboren, war er einer der ersten Autoren, die dem Genre des Science-Fiction-Romans weltweit zum Durchbruch verholfen haben. Seine Romane beeinflussten unzählige Schriftsteller bis heute und zählen damit zum Grundbestand der Weltliteratur.“ Redaktion Gröls-Verlag (Edition Werke der Weltliteratur)
P.P.S. Sei kein Bob. Sei Ballard!
P.P.P.S: Grad im Fernsehen: ein RJ-45 verursacht nach dem Einstecken ein ansteigendes „Verbindungsprotokollgeräusch“ 😀