Data seine losen Fäden: TKK(G)

Der Temporale Kalte Krieg

Als die neue Serie Star Trek Enterprise 2001 ins Fernsehen und ins All aufbrach, fiel den aufmerksamen Zuschauys recht schnell auf, dass die Serie (was für eine Prequel-Serie damals ungeschickt wirkte, uns Kummer gewohnten Trekkys heute allerdings fast normal erscheint) sehr viele Themen und Handlungen anschnitt, die irgendwie wirkten, als ob sie nicht so recht zu den Vorläufer-Serien und -Filmen des Star Trek-Franchises passten – und das, obwohl die Vorläufer doch eigentlich in der Zeit nach dieser neuen Serie spielten. Verhalten und Aussehen verschiedener Alien-Völker beispielsweise, die vorher / später irgendwie anders dargestellt wurden oder große Konflikte und Kriege mit Gegnern, von denen man später / vorher nie wieder hörte, wie der Xindi-Konflikt oder der Temporale (Kalte) Krieg.

Als die Serie nach der 3. Staffel eingestellt werden drohte, nutzten die noch verbliebenen Serien-Macher die letzte Gnadenfrist, die 4. Staffel, um so viele dieser losen Fäden, die sie über die 3 vorigen Staffeln gesponnen hatten, mit dem Rest des Star Trek Universums mit einigen Mehrteilern zu verknüpfen.

Wir wollen uns einige dieser losen Fäden mal genauer anschauen, um heraus zu finden, wie gekonnt diese Verknüpfungen gelungen sind, und fangen mit dem Temporalen Kalten Krieg an, der in der Pilotfolge der Serie eingeführt und in den beiden ersten Folgen der 4. Staffel (“Storm Front, part I & II”) zu einem Ende gebracht wurde.

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8 Antworten auf „Data seine losen Fäden: TKK(G)“

  1. Hallo Tanja, Hallo Gregor, Hallo Felo!

    Nachdem ich euch drei aus euren jeweiligen Podcasts kenne, war es mir eine Freude, eurer Diskussion über ENT zu lauschen! 😀

    TKKG? War das nicht die Jugendbuchreihe/Hörspielserie, in der Menschen wegen ihrer Herkunft abgewertet wurden? Ich selbst besaß als Kind nur wenige TKKG-Bücher und Hörspiele, aber “Fünf Freunde” von Enid Blyton gefiel mir schon damals besser, vielleicht weil sie einen Hund als Teamkameraden hatten. Heute sind mir Katzen zwar lieber, aber einen netten Hund mag ich auch. In “Ferien auf Saltkrokan” gab es z. B. den Bernhardiner Bootsmann und Captain Archer hat einen Beagle.

    Ich bin mit dem Cast noch nicht ganz durch. Habt ihr Porthos eigentlich erwähnt? Tanja und Peter hatten sich in der letzten Ausgabe von Trekkiepedia sehr viele Gedanken über die Sanitärtechnik an Bord von Sternenflottenraumschiffen gemacht. Wie ist das bei einem Hund, der Gassi geführt werden möchte? Macht er sein Häufchen 💩 (a.k.a. “Stew”) in irgendeine Ecke eines Korridors und ein bedauernswerter Crewmen muss es anschließend mit einer Plastiktüte wegräumen? Wie ist es mit dem Hundeurin? Im Film “Crimson Tide” hält Captain Frank Ramsey seinen Hund (ich glaube, es ist ein Terrier) an Bord eines U-Bootes. Portos hat mich immer daran erinnert! Im imdb-Eintrag zu “Crimson Tide” steht über das Halten eines Hundes an Bord eines U-Bootes:
    “… that would be (1) cruel to the animal and (2) unsanitary to the crew.”.
    Wie ist das an Bord der NX-01? In Staffel 1 darf Porthos in der Folge “Strange New Word / Geistergeschichten” das Außenteam auf einen Planeten begleiten. Aber wie ist es, wenn er Wochen und Monate lang auf der Enterprise bleiben muss oder das Schiff sogar von Feinden angegriffen und geentert wird? Ich würde solche Strapazen einem Haustier nicht zumuten wollen! Dasselbe Problem habe ich in TNG mit Datas Katze Spot. Nur weil die Menschen und andere humanoide Wesen mit einem fliegenden Metallsarg durchs All düsen möchten, ist das noch lange kein Grund, Tiere leiden zu lassen!

    Wie seht ihr das? Ich plädiere jedenfalls für einen Podcast zum Thema “Haustiere im Star Trek-Universum”! 😁

    Sooo, nun zum “Temporalen Kalten Krieg”… 😅
    In “Broken Bow / Aufbruch ins Unbekannte” finde ich das Mysterium auch gut. Archers Kampf gegen den Suliban im “Zeitverzerrungsraum” hat mir auch gefallen. Der Arc hätte aber meiner Meinung nach in Staffel 1 beendet werden müssen. Insgesamt befasst sich die Serie zu oft mit Storys, die mich nicht fesseln. Von einem Prequel erwarte ich z. B., dass es erklärt, wie der Zustand aus den chronologisch gesehen späteren Serien hergestellt wurde. Bei Star Trek heißt das: Wie kam es zur Gründung der Föderation? Das erfahren wir erst in Staffel 4 und das ist mir zu wenig. Das Verhältnis zwischen Vulkaniern, Andorianern und Tellariten ist spannend, nimmt aber zu wenig Raum ein.

    LL&P 🖖 👋
    Michael

    1. Ja, Porthos bekommt gegen Ende eine eigene kleine Abschweifung (s. Kapitel-Marken), die aber nicht gaaanz so ausführlich geworden ist wie deine Überlegungen. 😉
      Ich finde das sehr faszinierend, was Du schreibst. Ähnliche Gedanken darüber, wie die Haustier- und speziell Hunde-Haltung an Bord eines Raumschiffs funktionieren kann, hab ich mir auch schon des öfteren gemacht. Ich gebe zu, als Thema für eine Folge ist mir das bislang noch gar nicht in den Sinn gekommen – biuslang! 😉 Ich bin jetzt aber ziemlich angefixt darauf, das geb ich zu!

      3 Podcaster aus 3 Podcasts in einer Folge… mal sehen, wer sich da als erstes drauf stürzt!

  2. Die “Zeitreisetechnik” der Enterprise in TOS ist das Slingshot-Manöver.
    Zuvor passierte es in “Morgen ist Gestern” als eine Art Unfall,
    wo man dann im Jahr 1966 im Erdorbit landete und von einem Kampfpiloten entdeckt wurde.
    Als man dann später “zufällig” den plötzlichen Abbruch des Starts einer Atom-Rakete in den historischen Dokumenten entdeckt, plant man das zu untersuchen und fliegt wieder um die Sonne.
    Dabei trifft man Gary Seven(rock).
    Und dann kam die Walsonde und man funkte ins Sankt Franziskus Kloster, man versuche eine Zeitreise.
    Ich denke mal, dort dachte man “HÄ?” denn scheinbar ist diese Technik nicht bekannt.

    1. Dann waren “Morgen ist Gestern” uns “Assignement Earth” die beiden Folgen, die wir durcheinander gebracht hatten. Danke für den Hinweis!

      Ich frage mich auch gerade, ob der Unfall, der in “Morgen ist Gestern” zur Zeitreise geführt hat, diese zeitreise-Technik begründet hat.

  3. Hallo nochmal!

    Ich finde eigentlich alle Nazi-Folgen in Star Trek schlimm, angefangen bei “Patterns of Force” in TOS, wo einfach mal behauptet wird, das Nazi-Regime wäre “effizient” gewesen. Weiter gings bei VOY mit “The Killing Game”, die für mich auf einem ähnlich niedrigen Niveau steht: “Nazis sind böse, darum stellen wir die Hirogen als Nazis dar. Jetzt weiß auch das letzte Zuschauy (?), dass es fiese Typen sind!” ENT führt dieses Prinzip bei “Storm Front” fort: Möglichst platt, billig, mit dem Holzhammer und “in your face”. Wenn man das als Trash ansieht und damit Spaß hat, ok. Von Star Trek erwarte ich aber intelligentere Geschichten, v. a., wenn sie SOLCHE Fässer aufmachen!

    Das terranische Imperium im Spiegeluniversum ist ein Nazi-Regime IN SPACE und diese Terraner sind Idioten, die ich mir in ein oder zwei Folgen anschauen kann. Danach reicht es aber auch schon wieder. U. a. deswegen nervte mich die 1. DISCO-Staffel, weil sie so viel Zeit im Spiegeluniversum bei diesen dämlichen Terraner*innen verbringt.

    LL&P
    Michael

  4. Hallo zusammen!

    Danke für eure Zusammenfassung dieses Storyarcs. Jetzt weiß ich wenigstens, worum es da ging.

    Mich hatte ENT schon mit der ersten Folge verloren. Der Vorspann sieht noch aus wie eine Doku von National Geographic, aber statt den Zuschauy langsam in die Story hineinzuziehen werden uns Gestaltwandler, ein Film/TNG Klingone und eben dieser Temporale kalte Krieg vor den Latz geknallt. Von dem sich doch keiner so recht eine Vorstellung machen kann – die Macher offenbar auch nicht – weil damit eben alles möglich ist. Weil damit die Logik auf den Kopf gestellt wird, weil die Wirkung VOR der Ursache kommt. Das geht nie ohne Plotlöcher, und kommt dem Erscheinen unter der Dusche sehr nahe.

    Dabei gibt es ja intelligente Zeitreise-Geschichten. Wie wäre es, wenn Schurke X in der Zeit zurückreist, um auf Planet B einen Krieg auszulösen, damit er in seiner Gegenwart nicht den Krieg gegen B verliert? Dummerweise entwickelt B gerade deswegen eine Superwaffe, die den Planeten von X vernichtet – zwei Tage vor seiner Zeitreise? Und als er zurückkehren will in seine Zeit landet er in einem Trümmerfeld… Aber das geht vielleicht als ein Film, eine Folge, aber nicht für eine ganze Serie.

    In meiner Erinnerung wurde ENT aber auch nicht besser. Das sah oft aus wie “to boldly go where anybody else has been before”. Obwohl, ich kann mich an einen Planeten erinnern, auf dem schlechtes Wetter herrschte. Ach.

    Gewundert habe ich mich, als ich von den “Xindi” las. Gab es doch in TAS die Kzinti, die Katzenwesen. Hätte man nicht die nehmen können? Oder einen anderen Namen für diese Typen hier?

    Einen Vorschlag habe ich, wer der Future Guy sein könnte: Khaaan!!!

    1. Ich glaube, ich muss mich korrigieren. Ich kann zwar dem Marvel Universum nicht viel abgewinnen, aber nach neuesten Informationen muss es wohl Loki sein.

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